Während die Polymer-Rheologie ein international weitentwickeltes Wissenschaftsgebiet ist, steckt die Anwendung und Nutzung des Erkenntnisstandes der Rheologie im Baustoffbereich noch in den Anfängen. Dabei offerieren sich auch hier umfangreiche Möglichkeiten, die insbesondere bei der Produktionsüberwachung und Qualitätssicherung ebenso wie bei der Entwicklung neuer Baustoffe ungeahnte Vorteile bringen könnten.
Je filigraner Betonbauelemente werden, je vielfältiger die Eigenschaften, je dichter die Bewehrung, umso bedeutungsvoller sind die Material- und Verarbeitungseigenschaften von Frischbeton ebenso wie die der Basisbetonmörtel. Unzureichende Fließeigenschaften ebenso wie Änderung dieser durch äußere Kräfte und/oder durch Zusätze dürfen die Qualität des Bauwerkes nicht negativ beeinflussen.
Je komplizierter und bindebaustofffremder die Zusammensetzung eines Mauer- oder Putzmörtels wird, umso deutlicher wird die Frage nach ihren Material- und Verarbeitungseigenschaften solcher Mehrstoffsysteme gestellt.
Die Rheologie bietet hierzu einen geeigneten theoretischen Hintergrund um entsprechende Untersuchungsverfahren zu entwickeln. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass die besondere Zusammensetzung dieser Baustoffe aus Schüttgut und Fluid auch eine besondere Gerätetechnik erfordert.
|